Orthetik-Glossar

Unser ausführliches Orthetik-Glossar bietet einen Überblick über die wichtigsten Begriffe aus dem Bereich der Orthetik:

Bewegung des Beines von der Körpermitte weg. Gegenbewegung zur Adduktion. Muskeln, die diese Bewegung versursachen, werden als Abduktion bezeichnet.

Bewegung des Beines zur Körpermitte hin. Gegenbewegung zur Abduktion. Muskeln, die diese Bewegung verursachen, werden als Adduktoren bezeichnet.

Der ADL- Score ist ein Verfahren zur Messung der Alltagskompetenz von Patienten, die an degenerativen Erkrankungen wie beispielsweise Multipler Sklerose leiden

Unterschenkleorthesen

Akute, lebensbedrohliche Aufspaltung zweier Wandschichten der zur Hauptschlagader (Aorta) gehörenden Gefäßwände

Kraft, die als Gegenreaktion zu dem Körpergewicht im Boden entsteht. Der Bodenreaktionskraft- Vektor ist eine theoretische Linie, in der die Größe, der Ursprung und die Wirkungsrichtung der Bodenreaktionskraft sichtbar gemacht werden.

Das Gehirn speichert Steuerungsprogramme für komplexe Bewegungsmuster. Wiederholte Übungen von physiologischen Bewegungsmustern führen zur Korrektur dieser Steuerungsprogramme im Gehirn. Wiederum kann jede Störung aus der Umwelt zur erneuten Störung er Steuerungsprogramme und damit zu pathologischen Bewegungsmustern führen.

Bereich der Haut, der von einem Rückenmarknerv sensibel innerviert wird.

Konstruktives Element einer Orthese, welches den Grad der Dorsalextension begrenzt. Durch den Dorsalanschlag wird der Vorfußhebel aktiviert, was zur Vergrößerung der Standfläche führt. Außerdem verursacht der Dorsalanschlag ein kniestreckendes Moment und in mid stance das Ablösen der Ferse vom Boden.

Anheben des Fußes. Gegenbewegung zur Plantarflexion. Im Englischen dorsiflexion genannt, da sich der Winkel zwischen Unterschenkel und Fuß verkleinert (flexion). Funktionell liegt allerdings eine Streckbewegung im Sinne einer Extension vor. Muskeln, die diese Bewegung verursachen, werden als Dorsalextensoren bezeichnet.

Durch einen Embolus (Gefäßpfopfen) verursachten kompletten oder inkompletten Verschluss eines Blutgefäßes. Hervorgerufen wurd dieser Verschluss durch mit dem Blut transportierte, meistens körpereigene Stoffe wie Fette, Luftblasen und Blutgerinnsel.

Außemskelett. Technische Exoskelette werden zur Unterstützung oder Verstärkung menschlicher Bewegung eingesetzt, z.B. in der Medizin bei Lähmungen. Laut Definition ist bereits eine Orthese ein Exoskelett.

Aktive oder passive Streckbewegung eines Gelenkes. Die Streckung ist die Gegenbewegung zur Beugung (Flexion) und führt charakteristischerweise zur Vergrößerung des Gelenkwinkels.

Aktive oder passive Beugebewegung eines Gelenkes. Die Beugung ist die Gegenbwegung zur Streckung (Extension) und führt charakteristischerweise zur Verkleinerung des Gelenkwinkels.

Eine erhebliche Speicherkrankheit, bei der zuckerhaltige Fette aufgrund eines angeborenen Enzymmangels nicht abgebaut werden können und in Zellen des Nervensystems abgelagert werden. Diese Funktionsstörung verursacht lebensbedrohliche Symptome.

Hüftheben. Kompensation einer unzureichenden Beinverkürzung in der Schwungphase beim Gehen. Hierbei wird das Becken auf der Schwungbeinseite angehoben, um ein stolperfreies Durchschwingen zu ermöglichen.

Ein Organ, z.B. einen Muskel, mit Nervenreizen versorgen

Die Zusammenarbeit zwischen mehreren Teilbereichen betreffend; fachübergreifend

Eine lokale Blutleere, Minderdurchblutung oder vollständige Unterbindung der arteriellen Blutzufuhr. Beim ischämischen Insult, einer Form des Schlaganfalls, kommt es z.B. zu einer Verringerung oder Unterbrechung der Durchblutung in einem abgegrenzten Bereich des Gehirns.

Hier: Schrittfrequenz. Wird angegeben in Schritten pro Zeiteinheit ( Minuten oder Sekunden)

Befasst sich als Teilgebiet der Mechanik mit der Bewegung von Punkten und Körpern im Raum ohne Einwirkung von Kräften. In der Ganganalyse wird diese Bewegung z.B. durch die Lageveränderung verschiedener Körpersegmente zueinander beschrieben und in Winkelgraden ausgedrückt.

Befasst sich als Teilgebiet der Dynamic mit den Zusammenhängen zwischen den Kräften und den daraus folgenden Bewegungen eines Körpers im Raum. In der Ganganalyse wird hauptsächlich die beim Gehen auftretene Bodenreaktionskraft des menschlichen Körpers ermittelt und für die Berechnung der an den Gelenken auftretenden Kräfte und Momente verwendet.

Auf der entgegengesetzten Seite des Körpers liegend

Dauerverkürzung bzw. – schrumpfung eines Gewebes z.B. bestimmter Muskeln oder Sehnen. Sie führt zu einer rückbildungs- oder nichtrückbildungsfähigen Bewegungseinschränkung bzw. Zwangsfehlstellung in anliegneden Gelenken. Es gibt elastische und rigide Kontrakturen

Handelsname u.a. Metex. Wirkstoff, der in unterschiedlichen Dosierungen bei Krebs oder rheumatischen Erkrankungen angewendet wird.

Entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die zu fortschreitenden neuromuskulären Einschränkungen führt (z.B. Probleme mit der Gehfähigkeit).

Wird auch als neuronale Plastizität bezeichnet. Strukturelle Veränderungen des zentralen Nervensystems, die durch veränderte physiologische Anforderung verursacht werden. Zum Beispiel übernehmen nach einem Schlaganfall benachbarte Hirnareale die Aufgaben der geschädigten Areale. Auch bei Synapsen, Nervenenden und Axonen kann es zu diesen Vorgängen kommen. Man kann diesen Prozess auch als neuronales Lernen bezeichnet.

Bezeichnet die Körperposition, die ein Mensch im aufrechten, etwa hüftbreiten Stand einnimmt. Aus der Neutral-Null-Stellung heraus wird der Bewegungsumfang eines Gelenkes ermittelt.

Vollständige Lähmung zweier symmetrischen Extremitäten

Krankhaft (verändert)

Die natürlichen Lebensvorgänge betreffend

Klinisches Testverfahren, bei dem mittels eines spitzen Objektes (z.B. einer Nadel) das Schmerzempfinden an der Haut überprüft wird.

Absenken des Fußes. Gegenbewegung zur Dorsalextension. Muskeln, die diese Bewegung verursachen, werden als Plantarflexoren bezeichnet.

Einwärtsdrehung des Fußes um seine Längsachse nach innen, dabei Anhebung des Fußaußenrandes. Gegenbewegung zur Supination. Muskeln, die diese Bewegung verursachen, werden als Pronatoren bezeichnet.

Auch chronische Polyarthritis genannt. Chronisch- entzündliche Erkrankung der Gelenke. In den meisten Fällen sind die Finger- und Zehengelenke betroffen. Diese Erkrankung verläuft fortschreitend und schubweise und kann dadurch zur Zerstörung der befallenen Strukturen sowie zu schwerwiegenden Behinderung führen.

Betrifft das Zusammenspiel aus sensorischen und motorischen Teilen des Nervensystems. So beeinflussen z.B. die Sinneseindrücke über die Fußsohlen die Funktionen bestimmter Muskeln. Sensomotorische Elemente können z.B. als Einlagen gefertigt oder in das Fußteil einer Orthese eingebaut werden.

Tonuserhöhung der Skelettmuskulatur, die die Extremitäten in typische, nicht funktionelle Haltungsmuster zwingt. Sie wird immer durch eine Schädigung des Gehirns oder Rückenmarks hervorgerufen.

Dem Rückenmark oder der Wirbelsäule zugeordnet.

Wirbelspaltbildung, die durch eine embryonale Verschlussstörung im Lenden- oder Kreuzbeinbereich der Wirbelsäule hervorgerufen wird. Es werden geschlossene und offene Formen der Verschlussstörung unterschieden. Je nach Schweregrad dieser Fehlbildung, treten körperliche Beeinträchtigungen auf, wie sie bei Querschnittlähmungen zu finden sind. Das Vorkommen dieser Erkrankung liegt bei (1 / 1000 Neugeborenen)

Bei dieser vererbbaren Erkrankung verursacht der fortschreitende Untergang motorischer Nervenzellen im Rückenmark Lähmungen, die hauptsächlich mit einem Muskelschwund oder verminderter Muskelspannung einhergehen. Das Vorkommen dieser Erkrankung liegt bei (1 / 10000)

Auswärtsdrehung des Fußes um seine Längsachse nach außen, dabei Anhebung des Fußinnenrandes. Gegenbewegung zur Pronation. Muskeln, die diese Bewegung verursachen, werden als Supinatoren bezeichnet.

Vollständige Lähmung aller vier Extremitäten (beide Arme beide Beine)

Kompensation einer unzureichenden Beinverkürzung in der Schwungphase beim Gehen. Hierbei wird der Knöchel des kontralateralen Standbeines in eine vermehrte Plantarflexion gebracht. So kann die fehlende Dorsalextension, Hüft- oder Knieflexion des betroffenen Beines in der Schwungphase ausgeglichen und ein stolperfreies Durch schwingen ermöglicht werden.

Aufrichtung des Körpers in eine senkrechte Position

Kompensation einer unzureichenden Beinverkürzung in der Schwungphase beim Gehen. Hierbei wird das betroffene Schwungbein in einer Halbkreisbewegung um das Standbein herumgeführt.